Doch sie fand in dem Beutel mit dem Fläschchen einen Zettel, darauf stand:
NIMM EINEN GROSSEN SCHLUCK UND DIE QUELLE WIRD DIR NICHTS ANHABEN. GIB ABER ACHT, DASS DU ES NICHT ZWEIMAL BENUTZT, DENN DANN HAT DIE ZAUBERKRAFT KEINE WIRKUNG MEHR!

Damit hatte sie ein weiteres Problem, denn sie musste ja zweimal über die Quelle – hin und zurück. Sie hatte zwei Möglichkeiten: Entweder sie beeilte sich oder sie ging auf Risiko. Das bedeutete, sie hoffte darauf, dass der Hase noch ein gleiches Fläschchen hatte. Lisa wählte das Risiko.

Sie schaffte es mit Mühe und Not über die Quelle, fast wäre sie abgestürzt. So stand sie vor dem Bau des Hasen. Sie fragte den Hasen, wie man Emma aus der Erstarrung befreien könnte und ob er ein Mittel hätte, wie sie wieder über die Quelle käme. Er hatte für beides ein Mittel.
Lisas Mittel war wie das vom Wichtel und Emmas war Wasser aus der bösen Quelle. Das Problem war nur: wenn sie Emma mit dem Wasser der bösen Quelle beträufelt, wird Emma böse.
Vielleicht wusste der Hase Rat?
Der sprach zu ihr, als hätte er ihre Gedanken gelesen: »Wenn du sie beträufelt hast, wird sie lebendig, aber man sieht ihr an, dass sie böse würde. Da ziehst du ihr ganz kurz an den Haaren.«
Lisa sprach: »Hase, du sprichst in Rätseln!«
Der Hase antwortete ihr aber nicht mehr und zog sich zurück.

Lisa verließ also schweigend den Bau, nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und flog unbeschwert über die Quelle. Sie ging weiter durch den Wald, kam zu Emma und beträufelte sie mit dem Wasser.

 

Anouk Köhler Feenwelt Smaragtia (8)

 

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